Gartenfreunde Berggarten e. V.
 
Hildesheim-Moritzberg

Ein Garten für die Natur

Der Garten ist meine grüne Oase. Hier finde ich Erholung und kann Energie tanken, während ich die Beete bearbeite, meine Pflanzen versorge oder es mir an einem schönen Platz gut gehen lasse. Gleichzeitig ist er - wie jedes grüne Fleckchen - Lebensraum zahlreicher Pflanzen und Tiere, die es zu schützen gilt.

Die Gartenordnung der Stadt fordert "eine biologische Bewirtschaftung des Kleingartens". Und auch der Gartenfreunde Berggarten e.V. hat sich diesem Ziel verschrieben. Die Streuobstwiese in unserer Anlage zeugt von diesem Bestreben, auch die Zusammenarbeit mit dem NABU, dem Bienenexperten Herr Ingelmann sowie dem Gartenbaulehrer der Waldorfschule Herr Heisig.

Von der Schönheit der Wildstauden, die zahlreichen Insekten Nahrung bietet, kann man sich besonders gut im Sommer - z.B. am Tag der offenen Gartenpforte - überzeugen.


Naturnahes  Gärtnern?


Im eigenen Garten fängt das naturfreundliche Gärtnern damit an, auf bestimmte Mittel zu verzichten:

  • Kunstdünger
  • chemische Pestizide und Herbizide
  • Essig oder Salz
  • vorsichtiger Umgang mit Plastik (Mikroplastik vermeiden


Das großflächige Bekämpfen ungeliebter Wildpflanzen, die heute gern als Beikräuter bezeichnet werden, sollte man - schon um die eigenen Nerven zu schonen - aufgeben. Sie sind nun einmal Teil der Natur, und sie werden immer wieder kommen.
Kleine Setzlinge sollte man mit der Harke vor zuviel Konkurrenz im Beet befreien.


Statt Unerwünschtes zu bekämpfen, sollte man sich darauf konzentrieren, Bäume, Blumen, Obststräucher und Gemüsepflanzen in ihrem Wachstum zu fördern und das Entstehen von Krankheiten zu verhindern.
Dabei ist auf natürliche Mittel zuzugreifen:

  • Kompostdüngung
  • Düngung mit Mist (z.B. Pferdeäpfel oder Rinderdungpräparate)
  • Brennnesseljauche
  • Mischkultur statt Monokultur

Um die Böden gesund zu erhalten, kann man während der Saison mit Gras- und kleinem Strauchschnitt mulchen. Das dämmt auch die Beikräuter ein und hält Feuchtigkeit im Boden.

Über den Winter sollte man die Böden nicht leer stehen lassen, sondern Wintergemüse anbauen. Auch eine Gründüngung tut dem Boden gut. Wer beides verpasst hat, kann immer noch die leeren Beete mit Strauchschnitt abdecken. Dieser zersetzt sich über den Winter und liefert gleich zu Saisonbeginn wichtige Nährstoffe.




Tier- und Artenschutz


Der NABU ruft zweimal im Jahr in der Stunde der Gartenvögel dazu auf, die Vogelarten zu bestimmen und zu zählen, die den eigenen Garten aufsuchen. Jedes Jahr landen neue Arten auf der "Roten Liste" der aussterbenden Arten. Viele Faktoren sind dafür verantwortlich. Umso wichtiger ist es, dass alle Gartenbesitzer Vögel, Insekten und andere Arten (z.B. Igel) unterstützen. Dabei helfen folgende Maßnahmen:


  • Brutkästen aufhängen
  • Vogelfutter und Wasserstellen
  • Laubhaufen (für Igel)
  • echte Hecken und sog. Benjeshecken als Vogelschutzräume
  • Stauden über Winter stehen lassen (Insektenschutz)
  • sog. Bienenhotels
  • Wildbienenfreundliche Pflanzen (Blumenwiese)
  • möglichst lange Blühzeit (Frühblüher bis Herbst-/Winterblüher)


Insgesamt hilfreich ist eine tolerante Haltung gegenüber unseren heimischen Gartenbewohnern. Diese können nun einmal nicht in andere Quartiere ausweichen. Geben wir ihnen einen Teil unseres Gartens, in dem wir nicht so sehr auf Ordnung aus sind. Hier können Insekten, Vögel, Igel und andere Kleintiere Schutz und Nahrung finden.


Wer mehr tun möchte, kann der Tierwelt folgende Angebote machen:

  • Totholzhaufen
  • Steinhaufen
  • tote Baumstämme liegen lassen

 

Um Wildbienen vor Nahrungskonkurrenz zu schützen, muss die Zahl der Honigbienen im selben Lebensraum begrenzt sein. Denn diese haben einen weitaus größeren Radius. Wildbienen sollten in jedem unserer Gärten Nahrung finden.