Gartenfreunde Berggarten e. V.
 
Hildesheim-Moritzberg

Igel im Berggarten - Wildtier des Jahres 2024

In Deutschland nimmt die Anzahl der Igel kontinuierlich ab. Die Tiere finden immer weniger Nahrung und geeignete Unterschlupfmöglichkeiten. Versiegelte Flächen und aufgeräumte Gärten erschweren das Überleben der Igel. Um auf ihre gefährdete Lage aufmerksam zu machen, wurde der Braunbrustigel zum Wildtier des Jahres 2024 gewählt.
Auch im Berggarten leben etliche Igel, was sehr erfreulich ist. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten mussten jedoch immer wieder zu leichte und kranke Tiere gesichert werden. Diese Bemühungen waren aber von großem Erfolg gekrönt: In diesem Frühjahr konnten rund 15 Igel wieder gesund im Berggarten ausgewildert werden!












Igel Merlin wurde im Januar schwer krank im Berggarten gesichert und konnte nach Behandlung und erfolgreichem Winterschlaf im Mai wieder gesund ausgewildert werden.



Mit diesen einfachen Tricks können wir die Igel im Berggarten unterstützen


1. Gefahren beseitigen:

Rasenmäher und Rasentrimmer stellen oft eine tödliche Gefahr für Igel dar. Igel flüchten nicht bei Gefahr, sondern rollen sich zusammen. Zudem haben Igel ihren Schlafplatz in Sträuchern, Hecken und hohem Gras.

  •  Bevor Sie den Rasen mähen, laufen Sie die Fläche vorher ab! Bitte mähen Sie auch niemals einfach so ins hohe Gras, sondern kontrollieren Sie vorab, z.B. mit einer Harke, ob sich dort Igel oder andere Tiere befinden. Vermeiden Sie auch ohne Kontrolle in Bereichen zu mähen, die nicht einsehbar sind, wie z.B. unter Hecken und Sträuchern.
    Auch bei der Verwendung von Rasenkantenschneidern ist Vorsicht geboten: Prüfen Sie vor der Nutzung an schlecht einsehbaren Stellen, ob dort nicht gerade ein Igel schläft!
  • Wasserstellen wie Pools und Planschbecken sollten immer gesichert werden, entweder durch Abdecken oder durch eine Ausstiegshilfe. Dies gilt auch für Teiche ohne Flachwasserzone.
  • Stellen Sie bitte keine Klappfallen für Mäuse/Ratten auf! Diese verletzen die Igel oftmals schwer (z.B. durch das Abtrennen von Gliedmaßen), sodass diese nur noch eingeschläfert werden können. Verwenden Sie auch bitte kein Rattengift! Dieses wird leider auch von Igeln und anderen Tieren aufgenommen.



2. Igel gezielt unterstützen:

  • Stellen Sie Schälchen mit frischem Wasser in Ihrem Garten auf und reinigen Sie diese regelmäßig. Darüber freuen sich auch andere Wildtiere.
  • Igel bevorzugen naturnahe Gärten mit vielen Versteckmöglichkeiten. Ein Haufen aus Laub oder Ästen bietet ihnen einen tollen Unterschlupf. Wilde Ecken im Garten bieten zusätzlichen Schutz.
  • Fahren Sie mit dem Auto (v.a. in den Abendstunden) besonders vorsichtig. Die Tiere laufen dann oft über die Straße, um sich von Garten zu Garten zu bewegen.
  • Vermeiden Sie es, bestehende Gebüsche oder zugewachsene Ecken aufzuräumen (v.a. in der Brut- und Setzzeit!). Die ersten Igelwelpen wurden bereits geboren und brauchen besondere Ruhe und Schutz.
  • Igel laufen auf Futtersuche oft kilometerweit umher. Ein kleines Loch im Zaun oder eine Unterführung helfen enorm.
  • Igel können zugefüttert werden. Bitte kein im Handel erhältliches "Igelfutter" verwenden, da dieses nicht den Bedürfnissen der Igel entspricht. Besser eignet sich ein hochwertiges Katzenfutter mit mindestens 60% Fleischanteil. (Gutes Katzenfutter enthält weder Getreide, noch Zucker! Igel sind - wie Katzen - reine Fleischfresser.


Der Igel gehört zu den besonders geschützten Tierarten und ist ein toller Gartengenosse. Er ist ein Nützling, der viele Schädlinge frisst und in der Nacht durch die Gartenkolonie streift.


 Sind Sie unsicher, wie Sie Igel in Ihrem Garten unterstützen können?
Melden Sie sich gerne bei unserer Fachberaterin Sabine Sackmann (Garten Nr. 16) oder per Mail bei Laura Polivka: lpolivka@web.de, Garten Nr. 17.



Dies ist ein Beitrag von Laura Polivka.